Freitag, 9. Juli 2010

Klein Korea unter Wasser



Gestern habe ich nach langer aber interessanter Suche Korea Town, in der Naehe der wirklich sehenswerten Bahnstation Tsuruhashi gefunden.
Passend dazu sietze ich gerade auch in einem koreanischem Internetcafe. Hinter mir Pc-spielende und sich lautstark auf koreanisch-englisch-japanisch Mix unterhaltende Jungen.


"Korea Town", das ist der Miyukidori, also ein Strassenzug, der ausschliesslich koreanische Laeden, Bars und kleine Imbisse beherbergt. Vor allem Kimchi kann man hier in allen Varianten von scharf bis sehr scharf und hoellisch scharf kaufen.
Wie man sieht, lag selbiges Gebiet gestern ein wenig im Wasser... wie auch andere Teile von Japan. Wogegen es mich in Osaka nach gut getroffen hat.
In dem von mir besuchten Stadtteil sieht man ein ganz anderes Bild der Stadt als in Namba. Soviel ist klar.
Hier leben viele Koreaner, aeltere Menschen und vor allem auch viele Menschen, die nicht so wohlhabend sind. Alles wirkt sehr asiatisch, chaotisch, ein wenig schmuddelig, ueberall riecht es nach Suppenkueche...
Gerade deswegen fand ich das Gebiet sehr liebenswert.




In der Sache Kommentar...

Liebe Kommentatoren... ich freue mich sehr ueber Kommentare!!
Leider habe ich derzeit wohl einen Bug auf meiner Seite. Teilweise werden mir die Kommentare zur Bestaetigung angezeigt und trotz Bestaetigung nicht angezeigt. Deswegen hatte ich das Posten freigegeben, diese Posts wurden mir nun gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich sie nur freigeben koennte, wenn ich meine Einstellungen aendern wuerde, was ich fuer vollkommen sinnlos halte, da sie ja ohne freigeben erscheinen sollten...
Es tut mir also sehr leid, wenn eure Kommentare nicht angezeigt werden sollten. Das ist nicht meine Absicht.

Donnerstag, 8. Juli 2010

America mura...



Hier kann man in zahlreichen Laeden und auf der Strasse bewundern, was der Japaner fuer amerikanisch haelt. Dabei ist der Stilmix wieder mal unglaublich japanisch. Mir wenigstens macht das Spass. Vor allem die unzaehligen Laeden, die Disney T-Shirts und Accesoires im untrueglichen Stil der 80er anbieten haben mich zum verweilen und schmunzeln eingeladen.
Der Mitsu-Koen, ein sogenannter Park im Miniformat, einer der wenigen Plaetze an denen man sich mal niederlassen kann ohne gleich zu konsumieren. Dafuer aber um zu beobachten. Vor allem auch die grosse Leinwand mit Werbeclips und auch allerlei ironischen und buntem bezogen auf den Stadtteil. Im Foto zu sehen ein Standbild eines Clips, der sich darueber lustig macht, dass auch in America Mura immer mehr Verbotsschilder auftauchen, die zu einem sauberen Stadtbild beitragen sollen.
Man werfe keine Flaschen weg, stelle keine Fahrraeder am falschen Platz ab, rauche nicht usw. usw.
Von Verbotsschildern koennte ich hier einen gesamten Bildband zusammentragen, wenn ich alle fotografieren wuerde.

Wie oft kann man sich an einem Tag verlaufen?



Diese beruehmte Werbewand weniger als einen Kilometer von meiner derzeitigen Residenz entfernt und an der nicht minder bekannten Dotombori Bruecke gelegen, habe ich so mindestens schon 25mal gesehen wie auch viele andere Ecken und Winkel.

Das vor allem, da ich nicht jedes Mal am Abend durch Soemon-Cho laufen moechte. Gefaehrlich erscheint mir diese Strasse zwar nicht, trotzdem ist es doch ein wenig eigen, die Unmenge von japanischen Dandys mit "Angorahamster, der in den Windkanal geraten ist Frisur" dabei zu beobachten, alle japanischen Frauen, die nach Geld aussehen zu verfolgen und zu belatschern. Nicht, dass es den Maennern besser ergehen wuerde, dafuer gibt es dann die weiblichen Gegenstuecke mit barocker Turmfrisur. Wobei ich bemerke, dass dieser Auswuchs der Haarkunst im Gegensatz zur Hamsterfrisur nicht ganz so zahlreich vertreten ist wie vor 4 Jahren.

Leider, muessen die meisten Fotos vorerst auf sich warten lassen, da mir das, was mir hier an Geschwindigkeit der Uebertragung zur Verfuegung steht, in Verbindung mit den Kosten eines Aufenthaltes in einem Internetcafe einen Upload von 3Mb Bildern nicht gerade sinnvoll erscheinen laesst.
Immerhin, so gibt es noch eine gute Portion Japan, wenn ich wieder in Berlin bin.

Zurueck zum "Verlaufen". Welches ich heute sicher weiter ausbauen werde.
Wobei das Resultat ist, dass ich mich so fuehle als ob mich hier bereits mindestens 2 Wochen aufhalte... Denn soviel, kann man doch unmoeglich in 2 Tagen gesehen und vor allem auch gehoert haben...
Platz 1: Irashaimasen douzou!!!!!!
Mit vielen Ausrufezeichen... So und in vielen Variationen wird es mir und dem Rest der Menschenmasse, die sich durch die Strassen mit dem Klima einer Waschkueche schleppen im Millisekundentakt aus allen Richtungen zugerufen.
Da kann man ja nur verwirrt sein und sich "Verlaufen"!!!
Hinzu das Geklingel, Pipen, Musikaehnliches und was sonst noch alles der Spielhallen, der Ampeln, rueckwaerts fahrender Wagen
Und dann noch diese optische Reizueberflutung...
Wenigstens ich bin scheinbar nur schwer in der Lage mich so auf den Weg zu konzentrieren-und so funktioniert es dann auch ab und an, die Werbeschreier siegen und ich lasse mich erschoepft nieder um eine Erfrischung zu mir zu nehmen.

Dienstag, 6. Juli 2010

Chaos und Schweissausbrueche in Osaka

Erster Schweissausbruch-wie hat das noch einmal mit den Fahrkartenautomaten funktioniert?
Nach einigen Gruebeln und vollkommen sinnlosem Tastengedruecke habe ich mich gluecklicherweise entschieden, den Kontakt zu suchen und zwei Frauen neben mir um Rat gefragt.
Achja-Strecke aussuchen, Preis merken, Geld einstecken, Betrag waehlen und schon hat man das Ticket. So einfach war das also.

Achja, der guenstige Zug haelt so ziemlich jede Minute und Osaka erscheint gleich noch groesser. Auch glaubte ich kaum mehr meinen Umsteigebahnhof Tennouji zu erreichen.

Achja. Mist. Japanische Bahnstationen haben gefuehlt mindestens 100 Ausgaenge. Puh. Deswegen also fuehren japanische Frauen immer diese kleinen Handtuecher mit sich.
Natuerlich habe ich einen der falschen 99 erwischt, um die richtige Richtung zu meinem Hotel zu nehmen.

Achja. In Japan kann man selten so etwas wie Strassennamen entdecken. Schwitz. Wie nur, weiss ich jetzt in welche Richtung ich laufen soll? Panikanfall.
Okay. Fragen. Wieder eine Frau. Scheinbar die richtige Idee. Ein wenig spaeter wollte mir unbedingt ein Mann weiterhelfen, leider hatte er scheinbar noch nicht einmal eine Vorstellung, wo auf der Karte wir uns befanden und seine Frau versuchte ihn abzuhalten noch mehr Bloedsinn zu erzahlen.

Nach einer weiteren Lagebesprechung mit den Besitzern eines kleinen Ramen Geschaeftes habe ich es dann tatsaechlich hinbekommen zu Fuss mein erstes Hotel, das Yamatoya Inn zu errreichen.
Wie ich sogleich bemerken konnte: eine exellente Wahl!!!
Ich wurde ohne ein Wort gesagt zu haben sofort erkannt und herzlich begruesst.
Einen weiteren Schweissausbruch verursachte mir der Umstand, dass meine Kreditkarte beim Versuch die Hotelrechnung zu zahlen nicht funktionierte.
(Immerhin habe ich heute bereits mit meiner MasterCard Geld bei der hissigen Postbank abheben koennen. Sonst haette ich ein kaum zu bewaeltigendes Problem gehabt.)

Zurueck zu meiner Ankunft im Hotel.
Naechste Aufgabe fuer mich, aus einem kleinen Koerbchen ein Willkommensgeschenk waehlen. Ich habe mich dank des Klimas fuer einen kleinen Faecher in rosa mit Haeschen drauf entschieden. Eine Ueberraschung sondersgleichen-wenn man mich kennt.

Dann die Begleitung zum Zimmer, durch eine nette junge(!) Frau in meinem Alter, welche mit einem wunderschoenen Yukata bekleidet war.
Das Zimmer im 9.Stock erreichten wir mit dem Fahrstuhl, den ein aelterer, ein wenig verschrobener Herr fuer uns bediente.
Er nutzte dann bei der Zimmerbesichtigung auch gleich die Chance fuer einen Smalltalk. Wie ich bemerken durfte, war er ein grosser Fan der deutschen Autobahn und eines Fahrzeuges namens BMW. Sein riesiger Traum natuerlich- mit diesem Wagen einmal ueber die Autobahn! (noch nie hoerte ich das Wort in so kurzer Abfolge) zu duessen, was er mir auch gleich eindrucksvoll vorfuehrte.

Das Zimmer im japanischen Stil, schlicht und schoen. Das Bad auch japanisch. Klein aber alles was man braucht.


Vor einem kleinen Abendspaziergang ueberreichte ich am Empfang meine erste Schokoladenbox aus Deutschland. Was dazu fuehrte, dass die nette Dame im Yukata nach meiner Rueckkehr noch einmal an meine Tuer klopfte, um sich zu bedanken und mir einen Becher bestes Matcha Eis vorbei zu bringen.
Lecker!!!- Oishii!!!

Nipponland hat mich...

wieder.

Die Reise dahin war lang und meine Knochen haben vielfach versucht mich zu ueberzeugen, dass ich den Weg doch lieber nicht im Sitzen zuruecklegen sollte.

Tuerkisch Airlines-der Flug nach Istambul, jedem Klischee entsprechend, schreiende Kinder, Gyros (wirklich), ausschliesslich Tuerkische Zeitungen, Ansagen nur in Tuerkisch und Englisch... komische oder auch furchteinfloessende Geraeusche des Flugzeuges etc. etc.


Flughafen Istambul Atatuerk. Gross um nicht zu sagen riesig.
Was den Querschnitt der Wartenden anging, haette man eigentlich denken koennen, man waere bereits in Asien. Hier konnte ich mal wieder ausprobieren, ob ich in der Lage bin sie auseinander zu halten. Die besondere Herausforderung diesbezueglich natuerlich Koreaner und Japaner.




Das Highlight, welches mir die Wartezeit im wahrstem Sinne versuesst hat- Hazer Baba, Turkish Delights.
Im Duty Free und angrenzenden Geschaeften kostenfrei zu probieren. Vorsicht lecker und Sucht erzeugend.
Mein grosses Vorhaben, sollte ich dann nach 3 Wochen Japan nicht vollkommen pleite sein-kiloweiser Import nach Deutschland. Eine grosse Sammelpackung habe ich schon als Bestechung fuer die "Gastgeber" nach Japan mitgebracht.

Erfolgreich habe ich bereits in Istambul auf dem Flughafen mein erstes "jouzu"-etwas gut koennen, in etwas geschickt sein, erhascht. Dabei habe ich doch nur einer aelteren Dame, in Form einer Japanerin meinen Sitzplatz angeboten, als ich noch vom ersten Flug vollkommen mit Kuddelmudel im Kopf  faelschlicherweise im Wartebreich fuer den Flug nach Tokyo mein Schlaflager errichtete.

Der Flug von Istambul nach Osaka Kansai Airport. Lang und erstaunlicherweise fast im Schlaf verflogen.
Ich habe gerade noch mitbekommen, dass interessanterweise zwar von Berlin nach Istambul von der Besatzung kein Deutsch gesprochen wurde, wohl aber von Istambul nach Japan-Japanisch.

Die Einreise-all die Sorgen welche ich mir machte, waren sofort verflogen, als ich gewar wurde, wie die Japaner die Einreisebestimmungen "verschaerft" haben. Heisst, Fingerscan, Foto und vor allem eine riesige Schlange, die fue die Beamten kaum zu bewaeltigen war. Bereits bei diesem Anblick war mir klar, ein vor Jahren fehlender Stempel wuerde hier kaum ins Gewicht fallen. Und so war es dann auch. Noch hinzu kam das Gefuehl als Deutsche mal wieder bevorzugt behandelt zu werden. Der Zollkontrolleur wollte sich scheinbar auch lieber ein wenig mit mir unterhalten, statt meinen Koffer einer Durchsicht zu unterziehen.

So also wurde ich ploetzlich hinaus geschickt in das feuchtwarme Gewirr Japan.

(Fotos folgen die naechsten Tage)

Sonntag, 4. Juli 2010

Nach einer unruhigen Nacht...

geht es nun wirklich los.
Nach all der Zeit, in der ich mich darauf freute, erschien es mir bis zuletzt ein wenig unwirklich und kaum möglich, dass ich nun an so einem profanen Morgen aufbreche.

Immerhin gab es die Nacht noch einmal ein ordentliches Gewitter, das mich früh am Morgen jäh aus meinen Träumen riss und nicht wieder einschlafen ließ. Soweit spektakulär.

Nun bleibt die lange Anreise über Istambul. Ich erwarte klischeemäßig- schreiende Kinder, eingeklemmte Beine und geöffnete Gepäckfächer im Flugzeug. Des weiteren gute Küche während dem mit 8 Stunden viel zu langen Zwischenhalt.

Im Besonderen hoffe ich auf eine schnelle und unproblematische "Grenzüberschreitung" auf dem Kansai Airport.
Ich wünsche mir an diesem Punkt ein schlechtes "Gedächtnis" der japanischen Bürokratiemaschinerie.
Bestimmt kullern mir wieder ein paar Tränchen über die Wangen, wenn ich aus dem Flugzeug die ersten Winkel von Japan erblicken darf...

Nächste Artikel also aus Japan.