Dienstag, 11. Mai 2010

Shinkansen, Railpass und das unverhoffte Abenteuer JR


Leider ist die Entwicklung die der Euro derzeit macht eine die mich nachdenklich stimmt, wenn ich daran denke, dass ich in Japan gern im Besitz eines Railpasses sein möchte.

Dieser würde es mir schließlich ermöglichen mich ziemlich frei zu bewegen und vor allem schnell. Sehr schnell.
Und eben mit der unglaublichen Eleganz eines Shinkansen mit putziger Entenschnabelform.


Normalerweise auch hochgradig pünktlich. Abgesehen von meiner ersten längeren Zugreise per JR Regionalzug, die mich 2006 im Niemandsland, bzw. dem Bahnhof eines sicher nicht mehr als 100 Seelen Dorfes zwischen Hiroshima und Kurashiki gut 2 Stunden und mindestens 5 gefühlte Stunden in vollkommener Verwirrung und Unwissenheit verweilen ließ.

Wie ungewöhnlich dieses Event war zeigte sich auch in der panischen Reaktion der reisenden Japaner, die sich tatsächlich untereinander berieten, um dann teils mit Busen, teils mit Taxis, per Mobiltelefon herbeigerufenen Freunden und Bekannten den Schauplatz verließen, im Zug ausharrten oder einfach ziellos auf dem Bahnhofgelände herum irrten.

Wobei ich und meine ebenfalls deutsche Reisebegleitung immerhin besser dran waren als der Zugbegleiter, der ob der unbekannten Situation und des Gefühls des Versagens und Unannehmlichkeiten nahezu Harakiri begangen hätte. Es hat ihn wohl in ein noch tieferes Loch fallen lassen, dieses schwere Fauxpas nun auch noch vor den Gaijin zu durchleben. So rannte er nervlich in Auflösung begriffen im und um den Zug herum und versuchte per nostalgisch anmutendem Funkgerät sicher die halbe Zuglotsenschaft von Japan zu erreichen. Sicher hat dieser, einer der wenigen leicht dicklichen Japaner, an jenem Spätnachmittag mehrere Kilo Flüssigkeit verschwitzt-bis der Zug dann unverhofft seine Weiterreise antrat.

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